Forscher an der Technischen Universität München (TUM) wollen die optimale Batteriezelle schaffen. Dafür hat das Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) der TUM nun eine Forschungsproduktionslinie eingeweiht.
Neben der Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien ist ein Haupteinsatzgebiet für Stromspeicher der Einsatz in Elektrofahrzeugen. Im Jahr 2013 waren in Deutschland laut Daten des ZSW nur 17.500 Elektrofahrzeuge zugelassen – die Bundesregierung hat in ihrem „Regierungsprogramm Elektromobilität“ jedoch ein Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 festgelegt. Um die Zahl an Elektrofahrzeugen zu erreichen, muss noch einiges geschehen. Vor allem der Batteriespeicher eines Elektrofahrzeuges bestimmt dessen Reichweite und Kosten, doch bisher werden die oft eingesetzten Lithium-Ionen-Akkus in Deutschland noch nicht serienmäßig produziert. Daher hat sich das iwb zum Ziel gesetzt, mithilfe seiner neuen Forschungsproduktionslinie die bestmögliche Produktionsweise für solche Batteriespeicher zu finden.
Die neue Forschungsproduktionslinie bietet den Forschern ein Testfeld mit 20 verschiedenen Produktionsprozessen auf einer Laborfläche von 200 m². Unter anderem kann die Batterieherstellung dort in zwei Trocken- und einem Reinraum getestet werden. Prof. Gunther Reinhart erklärt: "Wir haben nun die Möglichkeit, Batteriezellen in größeren Stückzahlen herzustellen und zu untersuchen, wie sich die Produktion auf die Leistungsfähigkeit und die Lebensdauer der Zellen auswirkt."
Es wurden bereits Änderungen an den herkömmlichen Produktionsprozessen durchgeführt. Die Elektrodenmaterialien werden nun mithilfe eines Lasers anstatt mit einer Stanze zugeschnitten.Das Projekt findet in enger Kooperation mit Industriepartnern statt, die die gewonnenen Erkenntnisse für ihre Produkte nutzen wollen und die Batterien später zum Beispiel in Elektrofahrzeugen testen wollen.
Tanja Peschel