Anschaffung einer Wallbox

Anschaffung einer Wallbox (Quelle: Pixabay © anaterate )

Die bequemste Art, das E-Auto wieder flott zu machen, ist immer noch zuhause zu laden. Am besten funktioniert das mit einer Wallbox. Damit ist der Akku fünf- bis zehnmal so schnell aufgeladen wie mit einer Haushaltssteckdose. Es gibt spezielle Kabel, die es ermöglichen, an einer normalen Haushaltssteckdose zu laden. Doch das Stromnetz im Haushalt ist nicht auf so große Strommengen über längere Zeit ausgelegt. Diese Möglichkeit sollte eher die Ausnahme darstellen. Auch Bau- oder Starkstromanschlüsse sind nicht so ideal.

11 kW, 22 kW – das verwirrt

Die Dauer eines Ladevorgangs hängt von mehreren Faktoren ab, zum einen vom Fahrzeug und zum anderen von der Ladeleistung der Wallbox. Als Faustregel für die Ladeleistung gilt: Je höher die Leistung der Wallbox ist, umso schneller geht der Ladevorgang vonstatten. Wer beispielsweise einen 30-kWh-Akku an eine Wallbox mit 3,7 kW anschließt, muss mit einer Ladezeit von zehn Stunden rechnen. Hat die Wallbox allerdings 11 kW dauert es gerade mal drei Stunden und der Akku ist wieder voll. Mit einer 22-kW-Wallbox geht es noch viel schneller. Damit ist das Auto in 90 Minuten aufgeladen. Allerdings begrenzt auch die maximale 

Ladeleistung des Fahrzeugs die Ladezeit. Ist diese zu niedrig, geht es auch mit der 22-kW-Wallbox nicht schneller. Bei einigen Herstellern beispielsweise von Plug-in-Hybriden, funktioniert das Schnellladen überhaupt nicht. Das Fahrzeug muss also auch entsprechend dafür ausgelegt sein. Die meisten Hersteller von Wallboxen haben Wallboxen von 3,7 kW bis 22 kW im Angebot, wie die evo Wallbox von evo Energie.

Die Kosten für eine Wallbox

Die Kosten spielen bei der Auswahl einer passenden Wallbox ebenfalls eine Rolle. Die Anschaffungs- und Installationskosten unterscheiden sich nicht wesentlich. Allerdings sind gelegentlich technische Änderungen für eine 22-kW-Wallbox notwendig, die nur der Netzbetreiber vornehmen kann. Viele Netzbetreiber beteiligen die Nutzer an den Baukosten, was mehrere Tausend Euro kosten kann. Ein 11-kW-Modell hat den Vorteil, dass es sich nicht nur dreiphasig anschließen lässt. Diese Wallboxen funktionieren auch einphasig, dann allerdings nur mit 3,7 kW oder zweiphasig mit 7,4 kW.

Bei der Installation ist es ganz wichtig, dass jede Wallbox richtig abgesichert ist. Dazu erhält jede Wallbox einen eigenen Leitungsschutzschalter und einen eigenen FI-Schutzschalter.

Welcher Stromanschluss ist der richtige für eine Wallbox?

Je nach gewünschter Ladeleistung ist ein anderer Stromanschluss für die Wallbox notwendig. Eine hohe Ladeleistung ist immer an einen dreiphasigen Drehstromanschluss gekoppelt, der mit 400 Volt Spannung arbeitet. Die Stromstärke liegt bei 16 bzw. 32 Ampere, je nach Leistung der Wallbox. Wer eine Wallbox installieren will, muss diese vorher bei seinem Netzbetreiber anmelden. Für die leistungsstarken 22-kW-Wallboxen ist zudem eine Genehmigung durch den Netzbetreiber notwendig. Für eine Wallbox mit 3,7 oder 7,4 kW genügt einphasiger Strom mit 230 Volt Spannung. Die Stromstärke beträgt ebenfalls 16 oder 32 Ampere.

Die Wallbox richtig installieren

Leistungsstarke Wallboxen mit 11 oder 22 kW brauchen einen Starkstromanschluss, also einen Drehstrom- oder Dreiphasenstromanschluss. Kabel für einen 400-Volt-Anschluss sollten nur qualifizierte Fachbetriebe verlegen. Eigenbauten können gefährlich werden. Kommt es im Nachhinein zu einem Schaden, kann die Versicherung die Leistung verweigern. Deshalb ist es immer besser, wenn ein zertifizierter Elektriker die Installation vornimmt.

Auch bei kleineren Wallboxen sollten die Nutzer nicht am falschen Ende sparen und sie von einem Fachmann anschließen lassen. Ausgebildete Elektriker wissen, worauf es ankommt und prüfen im Vorfeld, ob die vorhandenen Leitungen für eine Wallbox ausreichen.

Wie hoch sind die Kosten für eine Wallbox?

Die Grundmodelle beginnen bei etwa 500 Euro Anschaffungspreis plus Installationskosten. Andere Varianten können mehrere Tausend Euro kosten. Auch hier kommen die Montagekosten noch hinzu. Je nachdem, wie aufwendig die Arbeiten sind, belaufen sich die Kosten für die Installation einer Wallbox auf bis zu 2.000 Euro. Die Mehrkosten hängen unter anderem auch davon ab, wie weit die Wallbox vom Sicherungskasten entfernt ist, wie viel Wand- oder Deckendurchbrüche vorzunehmen sind und wie viel Material der Elektriker verbraucht.

Förderung für die Wallbox

Für private Ladestationen gibt es seit Ende 2020 einen staatlichen Zuschuss. Zudem unterstützt der Bund den Kauf eines Elektroautos. Zu jedem Ladepunkt gibt es für Anschaffung, Einbau und Anschluss einen Zuschuss in Höhe von 900 Euro. Die Fördertöpfe waren kurzfristig leer. Die

Bundesregierung hat sie wieder aufgefüllt. Wer den Zuschuss beantragen will, kann dies direkt bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) tun. Voraussetzung für die Förderung ist die Nutzung von Ökostrom und eine maximale Ladeleistung von 11 kW. Es gibt auch noch andere, regionale Zuschüsse für die Anschaffung und Installation einer Wallbox, die allerdings meistens an bestimmte Energieversorger gekoppelt sind. Bei diesen Zuschüssen gilt es genau zu rechnen, ob sich das wirklich lohnt. Häufig sind damit höhere Stromtarife verbunden.

Steckersysteme für die Wallbox – welche gibt es?

Die meisten Elektroautos haben einen Typ-2-Stecker, mit dem auch das Schnellladen möglich ist mit einer Ladeleistung von 43 kW. Das ist die an öffentlichen Schnellladesäulen übliche Leistung. Die älteren Elektroautos und viel Modelle von amerikanischen und asiatischen Herstellern haben einen Typ-1-Stecker, der nicht für das Schnellladen geeignet ist. Damit ist eine maximale Ladeleistung von 7,4 kW möglich. Es gibt auch einige japanische Fahrzeugmodelle, die mit einem ganz anderen Steckersystem arbeiten, beispielsweise mit Chademo-Steckern. Um hier flexibel zu bleiben, ist es ratsam, die Wallbox mit einer Steckerbuchse zu wählen und nicht mit einem fest installierten Ladekabel. An die Steckerbuchse lassen sich mit einem Adapterkabel auch andere Steckertypen anschließen.

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